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Niedersachsen bereitet eine Meeresstrategie für die Nordsee vor – mit öffentlicher Beteiligung

Pressemitteilung Nr. 77/2011

HANNOVER. Das Landeskabinett hat in seiner gestrigen Sitzung die Vorbereitung einer Meeresstrategie für die Nordsee beschlossen. Damit soll der Meeresschutz in Niedersachsen aufgewertet und eine nachhaltige Nutzung der Nordsee im Interesse der nächsten Generationen ermöglicht werden.

Das Kabinett fasste seinen Beschluss auf der Grundlage von Papieren, die das Umweltministerium in Zusammenarbeit mit dem Bund und den Küstenländern Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein vorgelegt hatte. Im Einzelnen handelt es sich um eine „Anfangsbewertung des aktuellen Zustands der Nordsee“, eine Beschreibung des anzustrebenden „guten Umweltzustands“ sowie der „Umweltziele“. Diese Unterlagen werden nun veröffentlicht, um eine öffentliche Beteiligung zu ermöglichen. Dafür wurde eigens eine Plattform im Internet eingerichtet: Vom 14. Oktober an können unter www.meeresschutz.info Stellungnahmen eingereicht werden.

Aus den Papieren gehen Belastungen hervor, denen die Nordsee derzeit ausgesetzt ist, zudem werden Vorstellungen für Umweltziele formuliert. Dabei geht es zum Beispiel um die Einleitung von Nähr- und Schadstoffen aus den Nordseezuflüssen, um Plastikmüll, die Fischerei sowie um physikalische Belastungen wie Lärm und Bodenabbau, die sich schädlich auf die Meeresumwelt auswirken können. Maßnahmen, mit denen die Umweltziele erreicht werden können, sind dann in einem weiteren Schritt zu entwickeln, über den zu einem späteren Zeitpunkt (2014) zu entscheiden ist.

Hintergrund der Vorbereitung einer Meeresstrategie für die Nordsee sind die Anforderungen der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie. Deren Ziel ist es, den Meeresschutz in ganz Europa zu verbessern und auf ein einheitliches Niveau anzuheben. Deutschland ist verpflichtet, diese Richtlinie umzusetzen. Niedersachsen profitiert als Küstenland von einer gesunden Meeresumwelt. Auch für die niedersächsische maritime Wirtschaft und die küstennahe Industrie sind einheitliche Rahmenbedingungen von großer Bedeutung, damit sich in Europa keine Wettbewerbsverzerrungen bei der Nutzung der Küsten und Meere ergeben.

Wegen der großen Bedeutung des Meeresschutzes für Niedersachsen setzt das Land seine zudem Anstrengungen fort, auch das Systemverständnis über die Nordsee ständig zu verbessern. Das Land investiert daher erheblich in die Meeresforschung. So hat das Ministerium für Umwelt und Klimaschutz in Kooperation mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur ein großes Verbundvorhaben namens WIMO aufgelegt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.09.2011

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